SPITTING NAILS

Hamburg / Deutschland
https://spittingnailshc.bandcamp.com

Spitting Nails s/t LP
500 Ex. (Februar 2016)
Co-Produktion mit Dreams come true

Maximum Rock'n'Roll:
Driven and twangy hardcore spattering, loose drums that rip between hard rock, D-Beat and blasts. This debut LP from Hamburg embraces queasy, deconstructed tempos from the shadows of His Hero Is Gone and High on fire. Dynamic and inspired changes are the metal-charged anchor here, with waves of crust and hardcore on the surface. The loose ends could be tied up a bit tighter, but the proto-metal and blast beat moments do not become overtly contrived and convoluted. Overall, Spitting Nails debut is a hasty and impatient delivery that works for this mesh of styles. To be honest, I don’t want to like it as much as I do. The vocals border on excessive post-hardcore scream, but there is a gruff effect that I appreciate and sounds sincere. They’re not overdone and performed with an apathetic anonymous tone. The engineering is extremely fine-tuned.

ROMP:
Hierfür habe ich mich auswärts bedient, weil es grad so gut passt: Was für ein Bandname! Das Publikum braucht hier zum Glück nicht in Deckung zu gehen, denn die Nägel sind akustischer Art. Ausgespuckt werden sie von dieser Hamburger Düsterhardcore-Combo, deren Mitglieder bei Bands wie Zeroid, Black Sunday und The Attack of the mad Axeman geschult wurden. Vielleicht wäre also doch etwas Deckung angebracht. Die Platte bietet 8 abwechslungsreiche, wuchtige Songs, welche fast alles beinhalten, von Stoner angehauchten Parts über midtempo, Crust bis hin zu Blastbeats. So düster wie der Sound kommen auch die Texte daher, da geht’s um Weltuntergang, Verdammnis, das jüngste Gericht und Vernichtung. Der geilste Songtitel ist aber bestimmt Coffin to go.

TRUST:
Aus der Hansestadt Hamburg kommt dieses Trio daher und ergötzt die Welt mit ihrem ebenso grimmigen wie stimmigen Hardcore. Das Ganze klingt düster, durchaus crustig und verdammt angepisst, aber auch ziemlich abwechslungsreich, was insbesondere an der Variabilität der Tempi liegt. Gefällt.

Spitting Nails "Underwhelming goodness" LP
Co-Produktion mit Flowerviolence, Tanker Records, Total Punk Records und Potato
500 Ex. (Juli 2018)

Proud to be punk:
Rein optisch fällt die zweite Langrille des Hamburger Trios durch sein recht unkonventionelles Artwork auf, dessen sich aus Schlangen und Insekten zusammensetzende Motivwahl auch auf dem beiliegenden Poster wiederzufinden ist. Passend zum Bandnamen werdet ihr hier im Zuge von neun Songs mit ebenso wuchtigen wie auch düsteren Hardcore-Attacken konfrontiert, die von vielseitigen Tempo- und Rhythmuswechseln geprägt sind. Aber damit ist das musikalische Können der drei Jungs noch lange nicht erschöpft, unternehmen Spitting Nails doch auch immer wieder Abstecher in andere Musiksparten, wie z.B. Crust, Metal oder auch Stonerrock – Langeweile kommt da definitiv nicht auf, wenngleich ihr drückender Düster-HC stets das Fundament ihres Sounds bildet.
Entsprechend ihrer Musik können Spitting Nails auch inhaltlich nicht gerade als die Überbringer guter Nachrichten eingestuft werden. Dabei zieht sich die Kritik am Verlust wahrer sozialer Werte in dieser immer schnelllebigeren, von Überfluss geprägten Welt als stetig auftauchendes Leitmotiv durch den Großteil der englischen Songtexte. Definitiv keine leichtverdauliche Scheibe, die aber nach einer kurzen Phase des Einhörens unglaublich viel mitreißende Energie entfaltet.

Maximum Rock'n'Roll:
Blackened post-hardcore out of Hamburg, Germany. Now, black metal-inspired post-hardcore might sound terrible to some (myself included) but the results here are actually not so bad. It’s as if they took all the evil antics out of black metal’s gritty harmonic dissidence and replaced it with some good old punk invective. Throw in some lurching build-ups, pummelling break-downs and lyrics ripping up our capitalist excess and you’ve got a winner!

TRUST:
Die Platte sieht nach meinem Dafürhalten sehr nach „Victory Records“ Metalcore aus, zum Glück gibt es hier aber allerbesten Hardcore-Punk aus Hamburg im Stil von Bands wie His Hero is Gone, From Ashes Rise und Severed Head of State zu hören. Passend zum düsteren Hardcore gibt es dann auch noch sehr nihilistisch-frustrierte Texte über das Leben an sich sowie insbesondere die kapitalistischen Verwertungsprozesse oberdrein. Spitting Nails füllt locker die Lücke, die Alpinist hinterlassen hat.